Dienstag, 16. Dezember 2008

Ein perfektes Weihnachtsmärchen

»Schneewittchen und die sieben Zwerge«
in der Jugendkirche marie
Das Weihnachtsmärchen der Jugendkirche marie nahm die zahlreichen Zuschauer dieses Mal mit in den Zauberwald zu Schneewittchen und den sieben Zwergen. Drei Monate lang hatte das 14-köpfige Ensemble geübt. Die schwungvolle Premiere begeisterte Groß und Klein, sorgte für viele Lacher und am Ende gar für stehende Ovationen des Publikums.

Einbeck (cro). Die Intendanten Wega Börsing und Christian Krause begrüßten die Gäste und freuten sich über die volle Jugendkirche. »Sie sehen gleich 14 fast normale Menschen, die Lust hatten, Theater zu spielen und die in drei Monaten Leben in das Märchen der Gebrüder Grimm gebracht haben. Sie haben eine wunderschöne Zauberwelt geschaffen, die wir nun für Sie öffnen möchten.« Erzählerin Dorit Illemann alias »Oma Lotte« führte in die Geschichte rund um das Schneewittchen ein, deren Haare schwarz wie Ebenholz, die Lippen rot wie Blut und die Haut weiß wie Schnee ist und die sich ihre Fröhlichkeit auch nicht durch ihre böse Stiefmutter, gespielt von Lena Kamrowski, nehmen lässt. Da verwundert es kaum, das Prinz Anwold von Lancaster, dargestellt von Marcel Knöchelmann, um ihre Hand anhalten will.

Unglücklicherweise wird der Prinz aus dem Zauberwald verstoßen, und die böse Stiefmutter beauftragt einen Jäger (Jan-Christoph Brockmann), Schneewittchen im tiefen Wald umzubringen. Auch wenn das Geld für ihn die wichtigste Rolle in seinem Leben spielt, einen Mord kann er nicht begehen und verschont Schneewittchen deshalb. Diese findet im Wald ein Haus, doch warum ist hier alles nur so klein? Die Antwort bekommt Schneewittchen, als ein Trupp Zwerge lärmend in das Haus zieht. Schorse, der Anführerzwerg (Leonie von der Ohe), merkt gleich, dass etwas nicht stimmt, und auch seine kleinen Kollegen sind überrascht, in ihrem Haus auf einmal »ein wunderschönes Mädchen« zu finden. Begeistert nehmen die Zwerge Schneewittchen, die das Frühstück bereitet und putzt, in ihrem Haus auf. Nur »Sonnenschein«, der einzig weibliche Zwerg, gespielt von Celina Aurin, sieht in Schneewittchen eine Konkurrentin. »Atzel-Ratzel« (John Deppe), der stotternde »Fuzzy« (Markus Schweiß), Schatzmeister »Einstein« (Lia von Oesen), der italienische Sprengmeister »Bum« (Christian Klötzer) und »Zipfel« (Daria Börsing) hingegen freuen sich über die neue Dame des Hauses, die gleich mal positiven Einfluss auf die Befindlichkeit der Zwerge ausübt - nach einem Küsschen kann selbst der sonst stark stotternde »Fuzzy« auf einmal wieder flüssig sprechen.

Klar, dass das der bösen Stiefmutter nicht passt. Ein Plan muss her, um das Schneewittchen endgültig aus dem Weg zu räumen. Der Vorschlag von »Agnes Abschaum« (Stefanie Walsch), sie aus dem Fenster des Zwergenhauses zu werfen, wird jedoch verworfen. Stattdessen sollen es zunächst ein strammer Schnürriemen und später ein vergifteter Kamm richten, auch wenn der Spiegel an das nicht vorhande Gewissen der bösen Stiefmutter appelliert: »Man kann Probleme doch auch anders lösen.« Doch dank der Hilfe ihrer kleinen Freunde überlebt Schneewittchen die heimtückischen Anschläge - sehr zur Freude des Prinzen, der ihr sogleich ein Liebeslied singt.

Als Schneewittchen jedoch, trotz der Warnung der Zwerge, ihre Türe erneut öffnet, um von der bösen Stiefmutter, die sich verkleidet hat, einen vergifteten Apfel zu kaufen, scheint es endgültig um sie geschehen. »Die spielt doch nur Theater«, ist der omnipräsente »Atzel Ratzel« zunächst überzeugt, doch schon bald merken die Zwerge, dass Schneewittchen wirklich tot ist. Selbst »Sonnenschein« ist nun traurig: »Das wird das schlimmste Weihnachten aller Zeiten, denn gegen Gift sind selbst Zwerge machtlos.« Verzweifelt bauen die Zwerge einen Sarg aus Glas, doch, angestachelt von »Oma Lotte«, macht sich der Prinz nun auf den Weg, um seine Geliebte zu retten. Unglücklicherweise kommt ihm der Jäger zuvor, doch die Zwerge nehmen ihm seine vorgegaukelte Prinzenrolle nicht ab: »Ein Prinz muss doch einen blauen Umhang tragen.« In einem Kampf a la »Matrix« besiegt der Prinz schließlich unter dem Jubel der Zwerge und der begeisterten Zuschauer den Jäger und küsst das Schneewittchen wach. Selbst der »Spiegel« macht sich nun auf den Weg zum Zwergenhaus, um »das schönste Weihnachtsfest aller Zeiten« zu feiern. Mit einem Weihnachtslied, das zusammen mit dem Publikum gesungen wurde, verabschiedeten sich die Schauspieler. Für jeden Einzelnen gab es tosenden Beifall.

Kreisjugendwart Holger von Oesen überreichte Rosen und Tshirts und bedankte sich für die hervorragenden Leistungen der Akteure, die das Märchen schwungvoll und unterhaltsam präsentierten. Stehende Ovationen des Publikums rundeten ein perfektes Weihnachtsmärchen ab.
Bis Weihnachten präsentiert die Theatergruppe der Jugendkirche ihr Stück noch bei sechs Schulvorstellungen. Die Kinder dürfen sich schon mal freuen.

Presseartikel der Einbecker Morgenpsot vom 15.12.2008

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